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Im Gedicht:

"Aus einer anderen
Welt"

Autor: Karsten Herrmann
Datum: 22.03.2014
E-Mail: nicht verfügbar






Es gab ein fürchterlich lautes Krachen,
Staub begann wirbelnd durch die Röhre zu wehen,
der Alarmmelder tat den Sirenenton entfachen,
dann hörte die dicke Bertha jaulend auf zu drehen.

Der größte Tunnelbohrer der Welt stand
auf einmal qualmend, still in 15 Meter Tiefe,
bohrte sich schon durch manch Felsenwand,
doch jetzt ruhte diese Raupe, so als ob sie schliefe.

Alle Überwachungscomputer setzten aus,
ein außergewöhnliches Zischen war zu hören,
die Crew kam aus ihren Kammern raus,
denn irgendwas tat die Technik zerstören.

So was hatten sie noch nicht erlebt,
über 25 000 PS steckten in irgendetwas fest,
dazu hatte die Röhre unter Seattle gebebt,
doch Trevor schwor auf einen neuen Anlasstest.

Er war in Amerika schon ein Tunnelbohrstar,
der Teamleiter des drei Milliarden Projekt,
doch als er sah, dass die Bohrkrone zerstört war,
hatte ihm diese Tatsache gar nicht geschmeckt.

Dabei sah er auch noch das seltsame Gestein,
dieses fluoreszierende grünliche Flimmern,
er dachte, was kann das bloß sein,
und hörte etwas Dumpfes aus seinem Inneren.

Schnell begriff er, hier mussten Experten ran,
ein spezielles Geologenteam traf darauf ein,
die sofort mit der Untersuchung begann,
von diesem merkwürdigen Felsgestein.

Nach abschließender Erforschung war klar,
sie sprachen von einhundert Prozent,
dass dieser nicht von unserem Planeten war,
und seine wirkliche Herkunft keiner kennt.

Alle dachten nun an einen großen Meteorit,
aus längst vergangenen Zeiten,
das wäre für Seattle ein absoluter Hit,
man brauche ihn bloß noch rauszuschneiden.

Der ungewöhnliche Fund machte die Runde,
das Gebiet wurde von der NASA abgesperrt,
für CIA und NSA war jetzt Trevor der beste Kunde,
Reporter hatten ihn fragend vors Mikro gezerrt.

Rundfunk und Fernsehstationen waren am Berichten,
doch einiges Wissen blieb im weißen Haus,
denn es tat sich was Unglaubliches verdichten,
eine unbekannte Strahlung käme aus dem Stein heraus.

Luftbilder mit modernster Technik wurden gemacht,
man sah keinen Einschlag aus früherer Zeit,
bei seiner Größe hätte er einen Krater entfacht,
so herrschte bei allen eine gewisse Ratlosigkeit.

Zehn Monate später war es vollbracht,
Seattles Küste glich einem Leuchttrabanten,
man hatte den merkwürdigen Brocken freigemacht,
und so war eine riesige Baustelle entstanden.

Die größte Baugrube auf unserer Erdenwelt,
das Meer fing dieses seltsame, schillernde Licht ein,
nur durch weltweite Spenden reichte das Geld,
endlich konnte man in das Gesteinsinnere hinein.

Man setzte nun mehrere neue Laserbohrer ein,
Trevors Männer gingen euphorisch in die Vollen,
auf einmal brach die äußere Schicht vom Stein,
unter zischend tosendem Grollen.

Was dann geschah war kaum zu Beschreiben,
die Gesteinsschicht sprengte förmlich weg,
es begann ein unglaublich, höllisch Treiben,
und alles wurde verschluckt von wirbelndem Dreck.

Ein riesiges Ufo- Raumschiff war blinkend zu sehen,
das grünliche Schimmern war jetzt Silbergrau,
Trevor blieb wie erstarrt vom Anblick stehen,
zum Glück, denn er begrüßte gerade seine Frau.

Seine Crew Mitglieder gab es nicht mehr,
Menschen schrien, es war wie im Krieg,
auf einmal zischte es himmelwärts wie ein Speer,
von dem nur noch ein Streif am Horizont blieb.

NASA – Mitarbeiter liefen später an die Stelle,
denn sie taten noch was Piependes hören,
es war ein metallisches Kästchen, dieses blinkte helle,
daraus schallte es schon übersetzt, wie von Chören:
„ WENN IHR, MENSCHLICHE SPEZIES, SO WEITERMACHT, DANN WERDET IHR EUCH SELBST ZERSTÖREN“.