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Im Gedicht:

"Das Piratenschiff"

Autor: Karsten Herrmann
Datum: 10.02.2014
E-Mail: nicht verfügbar




Ein Fischer wurde im Sturm abgetrieben,
und hatte von seiner Odyssee,
diese verrückte Geschichte aufgeschrieben.
Die er jetzt, zwei Tage nach seiner Rettung verlas.

Die letzten Sonnenstrahlen verschwanden,
in dem, vom Wind, aufgewühlten Meer,
schäumende Wellenköpfe waren am Branden,
wandelten meine Sicht zum mystischen Flair.

Am Horizont feuerroter Wolkenlauf,
wie Drachen flogen sie ins nahende Abendlicht,
es zog ein brausendes Sturmtief auf,
mit peitschend tosender Wellengischt.

Wogen bäumten sich hoch empor,
Blitze preschten auf die wilde See hernieder,
Donner grollte, schallend wie ein Teufelschor,
aus Nebeldünsten erklangen Piratenlieder.

Ein dröhnendes Knarren lag in der Luft,
etwas Unheimliches in der Nähe knirschte,
ein Dreimaster, umhüllt von faulendem Duft,
war es, was sich an mir vorbeipirschte.

Die Galeone war fast vierzig Meter lang,
wie ein Geist schien sie auf dem Meer zu reiten,
mit Muscheln verkrustet und voller Tang,
erzählte sie von längst vergangenen Zeiten.

Ihre Segel hatten den Wind voll im Griff,
ich hörte höllische Stimmen winseln:
„ Im Teufelsdreieck sank einmal ein Piratenschiff,
nicht weit entfernt von den Bermudainseln“.

Als der Sturm sich legte kam es näher,
„Golden Hinde“, schimmerte im Mondlicht,
hoch oben im Krähennest saß ein Späher,
ein alter Pirat mit Oktopus Gesicht.

Auch am Steuerrad stand so ein Wesen,
sie reagierten gar nicht auf mein Boot,
so als wär ich nie hier draußen gewesen,
Stille umgab mich wie der Tod.

Dann hörte ich ein gurgelndes Brodeln,
Kanonendonner und Rauch zogen über mich,
Wind brachte noch lachendes Piratenjodeln,
verhöhnend, bis wieder Nebel um mich schlich.

Wie ein Geist war das Schiff verschwunden,
und mich hatte man, sieben Stunden später,
in der Nähe der Bermudainseln aufgefunden.
Mein Kutter glich nur noch einem Nachen,
und in meinen Ohren
schallt noch Francis Drakes Lachen.