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"Überfahrt"

Autor: Karsten Herrmann
Datum: 10.02.2015
E-Mail: nicht verfügbar





Blitze erhellten die Nacht,
mit tosend pfeifendem Donnergesang,
hatten eine dunkle Gestalt mitgebracht,
der eine große Sense schwang.

Sein Skelett strahlte weiß unterm Gewand,
er kam geschwind auf ihn zu,
griff nach seiner schwach suchenden Hand,
zog ihn mit sich, im immer dusteren Nu.

Unnachgiebig war sein Griff,
Nebel folgte grollenden Sturmbahnen,
er zerrte ihn auf sein Fährschiff,
mit schwarzen Segelfahnen.

Wie erstarrt schaute er in grelles Licht,
das Meer brannte wie Lavamasse,
durch funkensprühende Kratergischt,
heiß brodelnder Höllengasse.

Er hörte, wie der Teufel lachend mahnte,
hielt ihm vor, seinen Lebensspiegel,
sah, als er in seinen Verfehlungen kramte,
im zischend rauchenden Höllentiegel.

Doch er sah auch ein anderes Licht,
saftiges Grün voller Blumenhänge,
hinter höllisch endender Gischt,
Chöre erklangen, liebliche Engelsgesänge…

… laut, als wäre alles neu erwacht, das Paradies,
er stürzte sich in die heiße Flut,
hoffte, dass die letzte Kraft ihn nicht verließ,
denn sein Herz war für die Hölle zu gut…

…deshalb musste er der Teufelsglut entrinnen,
auf der anderen Seite des Lebens,
er schwamm unter Qualen, wie von Sinnen,
vielleicht ist am Ende nichts vergebens.