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Im Gedicht:

"Die Nachbarn
befragen"

Autor: Ayram
Datum: 22.04.2020
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Die Nachbarn befragen

Man sollte doch endlich die Nachbarn befragen!
Die könnten dem Gesundheitsamt und RKI sagen
Wer denn nun wirklich zur Risikogruppe zählt -
Vielleicht wären die Fallzahlen nicht ganz so verfehlt.

Der Nachbar weiß alles und er gerne viel plaudert -
der Spatz auf dem Dach vor Ehrfurcht erschaudert.
Die vielen Wehwehchen, die einen täglich plagen,
füllen auch seinen Alltag mit immer neuen Klagen.

Der Gang zum Hausarzt, oft der einz‘ge Termin -
fällt der aus, zieht sich die Woche ewig hin.
Was soll man dem Nachbarn denn sonst mitteilen,
wenn die, die man trifft, so schnell vorbeieilen,

weil sie vor lauter Hektik für gar nichts Zeit,
nicht mal ein Stündchen für sie übrig bleibt,
um einen Termin beim Arzt wahrzunehmen,
der sie mit Pillen versorgt auch ohne Wehwehchen.

Der Nachbar hat auch Gesundheitsprobleme
und braucht für dies und das Pillchen und Creme.
Die vielen Pillen nimmt er schon seit Jahren,
da kann sich jeder das Nachfragen sparen.

So weiß der Eine vom Andern Bescheid,
auch wenn er nicht führt die Hausarzt-Kartei.
Es liegt viel Wissen in des Nachbars Hände -
Mit dem Wissen gäb’s vielleicht eine Wende

in dieser hoffnunglos schwierigen Zeit,
in der rundum alles Leben stehen bleibt,
weil man nicht weiß, wen der Tod noch trifft –
Drum wird „gemeinsam“ das Virus umschifft.