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"Krähen-Krimi"

Autor: -molly-
Datum: 23.03.2024
E-Mail: nicht verfügbar




Am Morgen zwischen drei und viere
seh' ich die wunderlichen Tiere
auf winterkahlen Ästespitzen
wie schwarze Riesenknospen sitzen.
In Bäumen, die den Zugang säumen.
Ob diese Rabenvögel träumen ?
Ob sie, wenn wach, beim Luftraumsegeln
folgen uralten Krähenregeln ?
Kreisen sie aufgewohnter Bahn
oder entscheiden sie spontan ?
Haben sie etwas im Visier
beim Sturzflug auf das Erdrevier ?

Beim Morgengrauen- hoch am Himmel-
bildet`s Geschwader ein Gewimmel,
das fast verdeckt das Morgenrot,
welches im Osten feurig loht.
Ich hör' ein schauriges Geschrei.
Gekrächze ohne Melodei.

Fort sind sie dann ein wenig später,
erweisen sich als Übeltäter.
Auf den Geländern, Autos, Wegen,
auf Fensterscheiben, Steinen, Stegen
zeigt sich ein weißliches Gekleckse
wie die Schriftzeichen einer Hexe.

Jetzt seh' ich auch die Taube liegen
mit Daunen, die sie leicht umfliegen.
Mitten im Wege liegt sie tot.
Die weiße Brust gefärbt blutrot.