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"Samsara"
Autor: Niklas GötzDatum: 18.07.2022
E-Mail: nicht verfügbar
Erwachen
In der schrecklich kalten, schmerzend hellen Welt
Schwelgend noch in den Bildern der vergangenen Nacht
Doch ist alles schon von Schatten des Tages entstellt
Und ich wünscht, ich wäre niemals aufgewacht
Denn ist es mir schon nicht vergönnt im Paradies zu bleiben
So möcht ich doch wenigstens friedlich ruhig davon träumen
Doch weiter, ich erheb mich die Geschichte des Tages zu schreiben
Und meinen Geist traurig von den warmen Bildern zu räumen
Denn sonst würd ich ewig trauern
Mühe
Kaum anderes beschert mir aufs neue jeder ohne dich gelebter Tag
Jeder leidenschaftlich leidend erkämpfte Schritt vor ist ein Schritt zurück
Oder im Lichte des Weges etwas, das man kaum einen Fortschritt nennen mag
Und doch erarbeite ich mir, weil ich es schon immer tat, stets ein neues Stück
Doch wär ich längst am Schmerz der Zermürbung zerbrochen
Hätte ich nicht jene Bilder und Ahnungen von Glück, von uns in mir,
Von den kommenden Stunden, in denen mir Genüsse des Paradieses versprochen
So verlässt mich das Glück nie ganz.
Rückkehr
Aus den Sisyphosbergen, noch mit Gepäck vom Tage beschwert
Strebe ich schon der Erlösung entgegen und stürme auf dich zu
Alles hinter mir zu lassen was mir auf grausame Weise das Glück verwehrt
Und blicke nach Befreiung dürstend in deine Augen, den Quell der Ruh
Doch seh ich auch dort Wunden des Tages wie in meinen klaffen
Und spür sie zwischen uns treten, Zungen und Herzen lähmend
Wir wollen sie ablegen, doch sind zu schwach, beginnen zu erschlaffen
Und so ist die Zeit im Paradies zu knapp, um befreit beisammen zu sein
So verlässt uns der Tag nie ganz.
Entschlafen
Und ehe ich, der Liebende, ganz bei dir, ganz dein, ganz glücklich war
Zerbrach die Pflicht des Kommenden mein einzig Freudenquell
So bleib ich zurück, das Genossene im Herzen wahrend, denn es ist so rar,
Und die Mühen auf dem Herzen spürend, denn sie kommen wieder so schnell
Der Liebe Zaubertränke sind so rasch geleert,
Das Leid braucht nicht lang, bis es neue Prüfungen auffährt,
Einzig retten tut mich neue Hoffnung, die noch währt,
Auf den nächsten Abend, der mit Glück mich wieder nährt
Und so beginnt der Kreis von Neuem