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"Nachtleben"
Autor: -molly-Datum: 22.11.2016
E-Mail: nicht verfügbar


Der Zeiger rückt weiter.
Die Turmuhr schlägt.
Ach Gott, was mich alles
des Nachts bewegt!
Lieber ein Schlaf mit grausigem Traum
als schlaflos im Kopfkino-Gruselraum.
Ich lese, bis mir die Augen brennen,
doch diesmal beschert der Roman
kein Pennen.
Ich schlurfe zur Küche
-leicht bedeppt -
mach´ Honigmilch heiß,
ein Schlummerrezept.
Lauwarmes Bier, das auch empfohlen,
müsst aus dem kalten Keller
ich holen.
Muss sowieso zu oft aufs Klo.
Jetzt spiel´ ich ( pianissimo )
auf dem Klavier die "Träumerei"
von Schumann bis mein Lid wie Blei.
Geh´wieder zurück in meine "Falle".
Wo sind nur meine Kissen alle ?
Die Bettflasche hol´ ich noch dazu,
denn Wärme schafft mir Seelenruh´.
Tatsächlich schlafe ich nun ein.
Doch was drauf folgt,
ist ganz gemein:
Ich bin dermaßen ruhiggestellt,
dass morgens,
als der Wecker schellt,
ich wie ein Toter schlafen könnt.
Jetzt,
wo es mir nicht mehr vergönnt !