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"Verschiedenartigkeiten III"

Die einen schlafen in dem Wald,
die andern auf der Heide,
den einen zwicken kalte Füß',
den andern d'Eingeweide.

Der eine ist ein feiger Mensch,
der andere ist mutig,
der eine setzt nur Muskeln ein,
der andere kämpft blutig.

Der eine, der trinkt Hustensaft,
der andre Ramazotti,
der eine hört Domingo zu,
der andre Pavarotti.

Die einen tragen einen Hut,
die andern eine Fliege,
die einen halten eine Kuh,
die andern eine Ziege.

Der eine einen Vogel hat,
der andre einen Hund,
der eine kippt sein Bier hinab,
dem andern brennt der Schlund.

Der eine geht auf Bärenjagd,
der andre jagt den Tiger,
der eine in die Hosen kackt,
der andere bleibt Sieger.

Die Männer sitzen in der Kirch',
auf linker Seit' die Damen,
der Pfarrer segnet - nicht mit Milch -
und alle rufen: "Amen!"

Die einen stimmen ab im Rat,
die andern diskutieren,
die einen müssen hinterher
den Mist noch reparieren.

Die einen lesen den Roman,
sie sind darob sehr heiter,
die andern pflücken Kirschen gern
und fallen von der Leiter.

Im Faschingszug zieh'n sie vorbei,
maskiert von Kopf bis Füßen,
die einen küssen sich am Hals,
die andern artig grüßen.

Die einen lesen Siegried Lenz,
die andern Struwwelpeter,
der eine s'Lesen hat verpennt,
jetzt macht er ein Gezeter.

Die einen sitzen brav im Bus,
und dieser muss oft stoppen,
die einen geh'n zum Ballermann,
die andern gehen shoppen.

Der eine, der steht fest am Kiel,
er ruft laut: "Leinen los!"
der andre, der läuft nackt durchs Ziel,
denn er verlor' die Hos'.

Der eine ist im Reitverein,
der andere spielt Golf,
der eine liebt die Blasmusik,
der andre hat den Wolf.

Der eine, der ist Basketballer,
und der sieht alles klein,
die andern - Zwerge - s'ist der Knaller,
pinkeln ihm ans Bein.

Die einen reuen ihre Sünd'
die andern b'scheißen weiter,
dem einen nützt der Wundverband,
beim andern fließt der Eiter.

Manch' Dichter sich im Grabe dreht
ob solcher dämlich Strophen,
und Goethe ruft vom Himmel laut:
"So dichten nur die Doofen!"