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"Der Mensch"

Autor: Mike
Datum: 29.11.2015
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"Verschiedenartigkeiten"

Die einen wohnen steil am Hang,
die anderen im Tale,
die einen mögen Lachs mit Tang,
die andern essen Aale.

Die einen sind im Sportverein,
die anderen, die joggen,
die einen häkeln Winterschals,
die andern stricken Socken.

Die einen steigen auf den Berg,
die andern geh'n zum Baden,
die einen rasen schnell durchs Ziel,
die andern mit 'nem Schaden.

Die einen geh'n zum BVB,
die anderen nach Schalke,
die einen ham was im Gehirn,
die anderen nur Kalke.

Die einen essen Apfelmus,
die anderen, die rauchen,
die einen springen in die Luft,
die anderen, die tauchen.

Die einen geh'n zum Studium,
die andern backen Brezen,
die einen nehmen Valium,
die andern sich zerfetzen..

Die einen schreiben Liebesbrief',
die andern Emails senden,
die einen schaffen stets im Mief,
die andern bügeln Hemden.

Die einen geh'n ans große Meer,
die andern fahr'n nach Basel,
die einen reden g'scheit daher,
die andern nur Gefasel.

Die einen wohnen in der Stadt,
die andern auf dem Lande,
der eine baut 'ne Betonburg,
der andere s'Haus im Sande.

Die einen schlafen superweich,
die anderen auf Nägeln,
doch beide träumen inhaltsreich
vom Tanzen und vom Segeln.

Die einen treffen in das Tor,
die andern glatt daneben,
die einen sind im Kirchenchor,
die andern nicht - ja, eben.

Die einen sind im Bundestag
und schwingen große Reden,
die andern schweigen Tag für Tag,
sie nie den Finger heben.

Die einen fahr'n nach Afrika,
die anderen nach Bayern,
die einen essen Paprika,
die andern halbnackt feiern.

Die einen sind mit'm Radl da,
die andern mit der Kutsche,
die einen "rennat Treppe na",
die andern auf der Rutsche.

Die einen lassen einen Furz,
die anderen, die koppen,
die einen tragen einen Schurz,
die andern fast nur Joppen.

Die einen lieben Backsteinkäs'
die andern lieben Pflanzen,
die einen tanzen d'Marseillaise,
den andern wächst der Ranzen.

Die einen singen tralala,
die andern spielen Laute,
die einen stöhnen inhaltsschwer,
die andern schlagen Pauke.

Die einen segeln in der Luft,
die anderen, die schiffen,
die einen gehen in den Puff,
die anderen, die kiffen.

Die einen stehlen in der Bank,
die andern klauen Bücher,
die einen tragen busenblank,
die andern tragen Tücher.

Die einen essen in der Stadt,
die andern suchen Kleider,
die einen finden, was sie woll'n,
die andern nix, ja - leider.

Die einen bohren in der Nas',
die andern bohr'n nach Öl,
die einen ham am Fußball Spaß,
die andern am Gekröl.

Die einen knutschen auf dem Land,
die andern tuns in Banken,
die einen laufen grad im Sand,
die anderen, die schwanken.

Die einen morgens früh jung kuscheln,
die andern sind bescheiden,
die Alten später nur noch nuscheln,
wir woll'n sie nicht beneiden.

Die einen feiern leis' Advent,
die andern singen Lieder,
der eine legt sich hin und pennt,
der andere stärkt die Glieder.

Die einen stoppen jetzt die Leier,
manch' anderer weiterdichtet,
i c h mach' mich fort - hol' mich der Geier -
bevor Ihr mich vernichtet!