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"Geisterschiff"
Autor: Karsten HerrmannDatum: 19.07.2015
E-Mail: nicht verfügbar


Seltsam erlosch das Vollmondlicht,
hinter Nebel wabernd, sprühender Gischt,
man sah tosend aufbäumende Wellen,
ein riesiger Schatten tat vorüber schnellen.
Mit dumpf grollendem Gebaren,
kam ein knarzender Dreimaster vorbeigefahren,
faulender Gestank lag in salziger Luft,
als erhebe es sich aus tiefster Meeresgruft.
Muschel-verkrustet schimmerten seine Rahen,
wobei die Segel Algen-verhangen waren,
eine Totenkopfflagge schillerte im Mondschein,
es musste ein uraltes Piratenschiff sein.
Kanonen ragten aus offenen Luken,
bereit für ein drohend mystisches Spuken,
Totenstille herrschte an Bord,
Meereswogen wurden zum Gespensterort.
Im Nu wechselte die Galeone seine Farben,
verschleiernde Nebelwolken erstarben,
auf dem Schiff erschienen für Momente Fratzen,
als würden Oktopus Gesichter aufplatzen.
Piraten tanzten als mutierende Geister,
im Verwandeln waren sie wohl große Meister,
dann donnerten Kanonen unter stillen Befehlen
und Lieder erklangen von versunkenen Seelen.
Ein Monsterkrake trommelte dazu auf einem Topf,
mit schleimig einäugigem Piratenkopf,
es musste ihr ziellos getriebener Anführer sein,
bis alles wieder verschwand im Nebelschein.