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"Geisterstadt"

Autor: Karsten Herrmann
Datum: 10.05.2015
E-Mail: nicht verfügbar





Unheimliche Explosion, es wurde Nacht,
hatte tosendes Blitzen mitgebracht,
eine schwarze Wolkengischt,
verschluckte all das Himmelslicht.

Keine Mondlaterne,
kein heller Schein der Sterne,
wie blind ritt er durch seine Dunkelheit,
für aufgehende Jungfrauensonnen bereit.

Paradiesgedanken waren sein Ziel,
bis der Würfel des Glaubens anders fiel,
schwarzer Nebel zischte fürchterlich,
wie eine Schlange, die um ihn schlich.

Keine Grazien konnte er entdecken,
die mit Lustzungen nach ihm lecken,
nur faulend kalten Rauch schmeckte er,
von einem brodelndem Leichenmeer.

Suchend horchte er in das Nichts hinein,
dann blendete ihn sein fanatischer Schein,
schwelender Dunst drückte alles platt
und er sah sich in einer Geisterstadt.

Häuser schimmerten schemenhaft,
knarzten noch im glutloderndem Saft,
zwischen ihnen huschten Schatten,
die etwas Weißglühendes hatten.

Dann Klänge aus wütenden Kehlen,
von Geistern, schwebenden Seelen,
sie kreisten ihn klagend ein,
klapperten mit blutig krustigem Gebein.

Sie drängten ihn wütend durch Gassen,
konnten nicht mehr von ihm lassen,
kreischender Geisterschein,
zog vibrierend in sein krankes Hirn hinein.

Er nun, von tobenden Stimmen betäubt,
merkte, dass er sich nicht mehr sträubt,
durch schwebend wandelnde Knochenbande,
spürte er seine angerichtete Mordsschande.

Rächende Opferseelen, die er zurück ließ,
die er qualvoll in den Tod stieß,
sieht in brennend stechende Augen,
welche sein grausames Licht aussaugen.

Gotteskrieger wurde er genannt,
in Diesem, ihrem weiten Land,
er schrumpfte, verdorrte wie ein Blatt,
nur gerecht, für eine höllische Geisterstadt.