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"Werwolfzeit"
Autor: Karsten HerrmannDatum: 24.10.2012
E-Mail: nicht verfügbar
Der Himmel brennt im gelbroten Licht,
silberne Nebelschwaden hüllen ihn ein,
im Waldsee spiegelt sich sein Wolfsgesicht,
die wiederkehrende Verwandlung,
beginnt im hellsten Vollmondschein.
Sein Kieferknochen kracht, er bricht,
spitze Zähne wachsen rasend schnell,
die Augen kriegen eine schärfere Sicht,
aus seinen Wangen sprießt pelziges Fell.
Wie heiße Säure brodelte seine Haut,
aus Fingern und Zehen springen Krallen,
ein innerer Druck hat sich aufgebaut,
lässt sein Körper schwingend wallen.
Als wenn Dämonen von innen beißen,
sie peitschen alle Knochen voran,
nun merkt er wie seine Kleider zerreißen,
heulend wird er zum Werwolfmann.
Er schaut mit Abscheu zum Mond empor,
das Flirren lässt seine Augen funkeln,
Fledermäuse fliegen durch Waldesflur,
sie begleiten die Bestie im Dunkeln
Die Nüstern schnüffeln schon am Wind,
dieser bringt ihn den Duft der Beute,
seine Bewegungen gleiten geschwind,
aus ängstlich verzweifelter Stimmung
wird nun lüstern gierige Freude.
Als Kreatur des Bösen bekommt er Appetit,
ihn lechzt es nach warmem Opferblut,
er wünscht sich Van Helsing der flieht,
oder eine ähnlich berühmte Brut.
Er wird nun jagen, töten um zu fressen,
bis zum Morgenrot ist es noch weit,
am nächsten Tag hat er alles vergessen,
von dieser schrecklichen Werwolfzeit.