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"Der gute Mensch "

Autor: Drumi Dimtschev
Datum: 16.04.2024
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Der gute Mensch
Der gute Mensch, den sollen wir nicht vergessen.
Den meinte ja der weise Gott im Goethes Werk
Und gab dem Faust Mephisto zum Gefährten,
Damit er seine dunkle Seite selbst entdeckt.
So wanderte der Faust durch Zeit und Welt
Und machte alles so, wie es ihm gefällt.
Er verließ das arme Gretchen in schwerster Not
Und überließ sie dann dem grausamsten Tod.
Dann lehrte er dem verarmten König noch das Zauber
Des Geldschaffens aus dem Nichts, ohne Zaudern.
(Heute nennt man dies Aktienbörse,
Darin ahnt man gar nichts Böses!)
Die Stunde des Homunkulus war gekommen,
Des künstlichen Menschen aus der Retorte.
(Heute nennen wir es modernste Reproduktionsmedizin,
Für viele macht sie wirklich einen großen Sinn.)
Und den Dienst beim König besser zu vollenden,
Klonte er die echten Paris und Helenen,
Dies ging aber auch nicht ganz ohne Schaden,
Da musste er zu „ den Müttern“ in die Tiefen fahren.
Und die armen Philemon und Baudis nicht zu vergessen.
Deren Grundstück, auch ihr Leben hat Faust aufgefressen.
(Heute nennt man es Immobiliengeschäft,
Wo sich keiner um den anderen noch schärt.)
Und was hat Faust letztendlich draus mitgenommen?
Er hat die Freiheit und den Augenblick für sich gewonnen.
Mit freien Menschen auf dem freien Boden stehen,
Den Kampf um Freiheit wie das Leben jederzeit bestehen.
Nicht allein, mit anderen den Augenblick doch teilen,
Die Geheimnisse der Welt durch Inspiration erreichen.
So konnte er in letzter Stunde noch gerettet werden,
Um dem Menschen ein Lehrstück beizubringen helfen.
Was lernen wir daraus, wir die heutigen Zeitgenossen?
Ist dieser gute Mensch bei uns ganz und gar verflossen?
Wenn wir auf Ukraine oder Gaza heute blicken,
Oder das Augenmerk auf unser eigen‘ Land doch richten?
Wann hört der Mensch endlich doch noch auf,
„Im Namen von …“ und zu einem „hohen Zweck“
Immer wieder Böses mit gutem Argument zu tun?
Wieviel Kinder, wieviel Gretchens werden noch gebraucht
Um zu begreifen: DER ZWECK HEILIGT NICHT DIE MITTEL,
WEIl DER ZWECK GLEICH AUCH DAS MITTEL IST!
Der Mensch und auch das Leben sind der höchste Zweck!
Dazu gibt es keine anderen Mittel als selbst der Mensch.
Was nutzt uns der ganze Wissensdrang?
Wenn wir Wissen durch Zerstörung nun erreichen?
Wenn du dich selbst erkennst, oh Mensch!
Erst dann kannst die die ganze Welt noch begreifen!
Lehrte uns Sokrates, der kluge Lehrer
Und nahm das tödliche Gift vom Becher,
Gemischt von Sittenwächter,
Die gerne selber Sitten brachen.
So starben in der Geschichte viele guten Menschen,
Die gute Nachricht ist: aber das Gute lebt.
Denn ohne das klare, helle Licht des Guten
Gibt es weder Böses, noch nicht mal das Gute!