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"Mein Ohr am Herbst"
Autor: JohannaDatum: 06.11.2022
E-Mail: nicht verfügbar
Statt Amselsang im lila Flieder
hör´ich der Krähen "Anti-Lieder",
ein schnarriges Krä-Krä-Gekrächze
passend zum Windbruch-Baumgeächze.
Kohlmeisen plustern ihr Gefieder,
lassen am Futterplatz sich nieder,
verrenken Körper und Genick
beim Körnerknödel-Pick-pick-pick.
Was raschelt rum im Herbstlaubhaufen?
Ich hör`den Igel schmatzend schnaufen..
Im Luftraum Zugvögelgelärme,
weil noch kein Abflug bei Herbstwärme.
Dazu vom Wind bewegte Drachen,
ihr Schwirren, frohes Kinderlachen.
Lautlos suchen die Fledermäuse
ihr Überwinterungsgehäuse,
aber beim Horror-Halloween
"Huh,huh!" die Mensch-Vampire ziehn.
Später - in Heimbehaglichkeit -
lausche ich in die Dunkelheit,
hör´ Regenrauschen monoton
im Rohrverlauf auf dem Balkon.
Dann spiele ich am Klavichord
noch wehmutsvoll"Les feuilles mortes "
und übersinne mein Geschick
beim steten Wanduhr-Tick.tick-tick.