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"Ferngesteuerter
Morgen"
Autor: Sebastian RapmundDatum: 07.12.2021
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Wach werden mit der Zehntelsekunde Euphorie
Bevor du merkst der gestrige Tag war Realität
Benommen von selektiven Wiederaufnahmehemmern
Konsumierst du gesellschaftstaugliche Aufputschmittel
Nach der dritten Konsumeinheit Kokain für Werktätige
Bist du bereit für den täglichen Hochleistungswahnsinn
Unterwegs noch schnell zwei Nikotineinheiten
In der Umkleide ein Anflug von Neurotransmitterrausch
Taumelnd erklimmst du die Treppe zum Wahnsinn
Einmal noch tief durchatmen dann schliesst du die Tür auf
Der erste Weg in der Kommandozentrale ist Routine
Direkt zur zeiterfassenden mengenregistrierenden Kaffeezubereitungseinheit.
In der Zuchtabteilung des Human Resources angekommen
Der fast routinierte morgendliche Schock, Krankheitsausfall
Ich muss leise in mich sprechen: „nur 8.25 Stunden strenggenommen“
Dieser routinierte Umgang mit mir selbst fällt mir nicht leicht
Eigentlich bin ich ein an Cholerik und Sarkasmus erkrankter Zeitgenosse
Da kommt die Radikale Akzeptanz um die Ecke und spricht ganz leise zu mir
Und täglich grüsst das Murmeltier
Bis zur Frühstückspause zwei zahlende Einheiten abgearbeitet
In der Langzeitpflege sind Zeit und Geld essenziell
Noch zwei Einheiten und mein Soll ist erfüllt, ohne Nähe und Zuneigung
Jeden Morgen - Massenabfertigung, ohne Sinn ohne Verstand
Ferngesteuert von erfolgsgetriebenen Bürokraten und Theoretikern
Stellenschlüssel ungenügend, berechnet von überstudierten Zahlensklaven.
Jeden Morgen das selbe Spiel, arbeite hart und rede nicht viel