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Im Gedicht:

"Bereit, aber..."

Autor: -molly-
Datum: 11.05.2020
E-Mail: nicht verfügbar




"Ich bin",sprach Damon,
" zu sterben bereit
und bitte nicht um mein Leben,
doch willst du Gnade mir geben...°

Soweit das Schiller-"Bürgschaft"-Zitat.
....................................
Die Worte treffen zu in der Tat:
Auch ich bin für den Tod bereit
in der Corona-Krisenzeit.
Nur ist die Gnad´,die ich begehr´
verschieden von der Schiller-Mär.
Denn ich bitt´
Schicksal, Gott, Weltgeist,
wer immer Leben mir entreißt,
dass ich nicht isoliert allein
muss sterben - und mein Totenschrein
im anonymen Massengrab
"klanglos zum Orkus" (Schiller )
geht hinab.
Ich bitte dass -wenn´s Auge bricht -
ein liebend Du noch mit mir spricht
-im besten Falle unmaskiert-
und eine Hand mich warm berührt,
die nicht im Plastikhandschuh steckt,
wenn sie sich mir entgegenstreckt.
----------------------------------
Und wenn schon dieses
nicht kann sein,
dann mögen mich die Ahnen mein,
die längst in der Verstorb´nen Bund,
abholen in der letzten Stund.
( Mit Ausnahme gewisser Tanten
und " buckeliger " Anverwandten.)
Schön,wenn ich einem Engelchor
zuwenden könnt´mein sterbend Ohr,
der mich dann singend eskortiert
und zu der Himmelspforte führt,
wo -unbescheiden ich´s erhoff´-
klar eine Stimme aus dem Off
mir süße Trostesworte spricht
von ewger Ruh und ewgem Licht,
und dann der Gott der Kinderzeit
ausbreitet seine Arme weit.
----------------------------------
Oje,ihr merkt,die Fantasie
vermischt sich jetzt mit Ironie.
Denn die finale Endabrechnung
wird leichter
mit ironischer Brechung.
Sie gibt mir besseres Geleit
als larmoyantes Selbstmitleid.
Obgleich in meinen Seelentiefen
ich lechz´nach alten Narrativen.
Und ich denk:,Warum mich beeilen
mit meinem Abschied
vom "Einstweilen" ?
Ja, Menschenmeinungen sind brüchig
und, wie ihr seht,
recht widersprüchig.