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"Rede an den Herbst"
Autor: Annelie KelchDatum: 27.11.2017
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Tauben im Nebel
unbegrenzter Redezeit
besprechen den Herbst.
Am gegenüberliegenden
Ufer – nichts Neues ...
Der Schiffsverkehr hat das graue Winterkleid im Schlepptau, Mohn senkt die letzten zitternden Lider – die Keilschrift der Möwen: verblasst; ein Fisch drunten im Strom wärmt sich die Flossen ...
auch meine Hände: bleich wie ein Totenhemd.
Nun springt keiner mehr – niemand mehr ...
verstrickt sich in den Reusen unerwiderter Liebe.
Zwischen unseren Atemzügen: Waffenruhe.
Nichts zecht mehr, nichts klirrt vor dem großen Frost.