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"Flaschenpost bei
Glückstadt"
Autor: Annelie KelchDatum: 24.02.2017
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Elbe – Strom unterm Möwenflug
treib ich die Wegspur den Deichhang hinab und fern schwankt das Ufer: Sumpfdotter …
Gelbäugig blühts im Schlick neben Röhricht und Ried,
und ein Stoppelhalm reißt die uralte Wunde auf.
Elbmarsch – mein Kleinod im Frühtau, wenn' s funkelt
und perlt an den Gräsern, kühler atmet der Priel, und droben, über Aue und Fluss, schleicht der blasse Jüngling von Deck: So müd ist mein rastloser Mond! Unterm Schilfdach der grünen Moschee ruft ein verwunschener Prinz zum Morgengebet, und sein Urahn, der Seefrosch, stimmt ein. Da zuckt, im Traum noch, der rotbunten Leiber
warmes Gewölk auf den Wiesen.
Drunten, am mageren Strand, birst mir im hölzernen Kahn die Erinnerungsfracht. Das zärteste Gefühl füll ich um in die leere Flasche am Kai und füg sie ins Graugeröll der Steine. - Zu dir, Undine, trägt sie die Welle der Flut, darin Ewigkeit nächtigt.