[ Schließen ]

Noch'n "Hexenhaus"

Er ist auf Kur mit Herzproblemen
(nicht auf die leichte Schulter nehmen!),
Diätkost mit Ballaststoffen
lässt einen schnell auf Heilung hoffen!

Und nebenbei die Pfunde schwinden
ohne sich groß abzuschinden,
sofern man abends nicht geht aus -
es ist nicht weit zum "Haxenhaus",
da gibt es riesengroße Hax'n,
wo sichtbar schnell die Ranzen wachsen,
oft von Patienten angesteuert,
und jeder schwört es und beteuert:
"Ich halt den Kalorienplan,
abends Wirtshaus - geht nicht an!"

Der Drang jedoch zum "Haxenhaus",
der ist beträchtlich, welch' ein Graus -
noch dazu mit Kures Schatten,
ohne Gattinnen und Gatten,
man macht sich gegenseitig an -
futsch ist der Wiege-Abnehmplan!

Zu Haus', nach schönen Reha-Wochen
(die Gattin will Diätkost kochen!)
übt er mit ihr, wie in der Kur
Spaziergänge in Wald und Flur.

So geh'n sie durch des Waldes Dichte
im Dunkel, ohne Sonnenlichte,
und plötzlich, mitten in dem Tann'
trifft sie es seltsam, wie ein Bann:
Ein altes Holzhaus, gottverlassen,
sie wundern sich, können's nicht fassen,
sie sind ergriffen, bleiben steh'n,
s'ist wie verzaubert anzuseh'n.

Sie ruft: "Wie schön, ein Hexenhaus,
ist dies hier nicht ein Augenschmaus?"

Er, immer noch in Kurgedanken
hält sein Gefühl nicht mehr in Schranken
und meint (s'klingt hart, mein lieber Schieber):
"Ein Haxenhaus wär' mir jetzt lieber!"