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"Begegnungen ohne
Abschied"
Autor: Annelie KelchDatum: 25.01.2017
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Wenn wir uns nachts begegnen
auf den lichterfüllten Bahnhöfen
oder verweilend neben den Kaimauern
in den Häfen dieser schmerzlichen Welt - sind wir Sterne, Züge, die kommen und gehen, Schiffe auch wir - mit weltfremden Augen, die über das Inventar gleiten,
werde ich dich erkennen, obwohl
auch du älter geworden bist,
aber die Zeitungen - wie immer -
unter den Arm geklemmt trägst
und in deinem Koffer wähne ich
einen Reisebericht aus Sibirien.
Morgen schon sind wir uns wieder
fern - pendeln in Gedanken zwischen
den Kriegen dieser Erde - aber ich weiß, dass dein Mantel, die Schuhe, deine Haut – immer noch zu dünn sind für diese Welt.
Meine Faust umklammert - eine Hundeblume soll dir sagen: Ich bin auf deiner Seite, Cherub, ich sage: 'Nein!' und die Wahrheit,
gebe dir – endlich - Antwort.
Wie um alles in der Welt könnte ich nicht auf deiner Seite sein, Beckmann, da du doch für
alles Schlechte in dieser Welt die Verantwortung ganz allein tragen willst?