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I.
Im Bayernlande, das oft föhnig,
regiert posthum der" Märchenkönig".
Der "Kini" lockt Touristenmassen
und spült das Geld
in Freistaatkassen.
Der Märchenkönig " Drosselbart"
ist mehr von der fiktiven Art
wie viele Könige von Tieren,
die in dem Sagenreich regieren.
" Froschkönig"
- auch er Märchenstoff -
mit Happy End nach Wandklatschzoff .
Der Zaunkönig ist existent,
wenngleich der Mensch
ihn wenig kennt.
D r e i Könige im Januar
kommen mit Stern und Sängerschar.
Monarchen live gibt es noch viele.
(Samt " -innen": Paparazziziele !)
Mehr als ein König ist beliebt
der King, wo es die Burger gibt,
nebst jenem, der sein Becken kreiste
und als GI nach Deutschland reiste.
II
Doch hört! Nun gibt`s
`ne " Ländle" Stadt,
die ungekrönten König hat:
Der Ulmer Oberbürgermeister,
Fast-Pensionär( ein unvergreister )
wird - "Stadtvater"-Titel
ist zu wenig -
erhoben hoch zum BÜGERKÖNIG.
Zunächst klebt die Royalvokabel
ein wenig ungewohnt im Schnabel,
weil IVO ja u n- majestätisch,
im Gegenteil, sehr paritätisch,
ohn` herrscherliche Attitüde
dem Stadtvolk schwöret nimmermüde,
ihm stets zu sein " gemeiner Mann"
für alle gleich, so gut er kann.
Das Rathaus war für ihn kein Schloss
und er war mehr als Chef und Boss.
Herr Oettinger im Interview
fügte zwar ein " barock " hinzu
und bei `ner Sitzung ( manches Mal )
gab er sich hegemonial,
grüßte auch huldvoll wie ein Rex
beim "Nabada"
von " Schachtel"-Decks,
doch ist daran nichts zu bekritteln,
sondern Grund mehr ,ihn zu betiteln
als KÖNIG und als Koryphäe
bei Kompetenz und Bügernähe.
Bescheiden, ohne viel Tamtam
war ihm sein Name auch Programm.
War Brandungsfels und Ruhepol
in Sorge um das Bürgerwohl.
Einer, der erntet, was gesät,
in Form von Popularität,
Lob, Dank, Werschätzung und Respekt.
Einer, der Sympahtien weckt,
als Könner, " primus inter Pares",
als Oberhupt ( allürenbares !),
Schreiber der"Best of"-Stadtkapitel
- mit oder ohne Königstitel - !