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"Tierisch
musikalisch"
Autor: Karsten HerrmannDatum: 07.02.2014
E-Mail: nicht verfügbar
Tierisch musikalisch
In meiner überaus verrückten Dichtung,
treffen sich viele Tiere des Waldes
zum Musizieren auf einer Lichtung.
Schmetterlinge schlüpfen aus Raupenlarven,
um zu zupfen an Spinnenfadenharfen.
Schwirrend summende Honigbienen
streifen ihre Flügel an Weidenviolinen.
Wildschweineber und ihre zarten Bachen
grunzen schmetternd auf Eichenholzgitarren.
Und hoppelnd, springende Feldhasen
tuen wild durch hohle Rübenhörner blasen.
Sie übertönten die Eidechsen und Kröten
mit ihren langen Bambusflöten.
Dazu ein Scheppern weggeworfener Büchsen,
auf denen Schwänze trommeln von Füchsen.
Waschbären bilden lange Ketten
und blasen in Schilfrohrklarinetten,
Die Rebhühner beginnen sich einzureihen,
und es erklingen Zapfenschalmein.
Hirsche stampfen mit guter Laune,
und röhren abwechselnd in die Hornposaune.
Auf einmal waren all ihre Kühe da
und spielten Grashalmmundharmonika.
Der Marder, Dachs und Hermelin
schüttelt dazu das Haselnusstamburin.
Ein frecher Luchs dreht mit Frau Graureiher,
liebestoll an einer Ahorn Leier.
Und im untergehenden Sonnenschein,
setzt dröhnend die große Knochenorgel ein.
Es ist ein tierisch verrückter Klang
mit wunderbar heulendem Wolfsgesang.
„Jetzt ist Schluss“, schreit die Eule ohne Pardon
und fliegt wie‘ne Keule gegen ein Gong.
Alle tierischen Instrumente verstummen,
Mäuse piepsen:
„So schön hat es hier noch nie geklungen“.