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"Die Geisterjägerin"
Autor: Karsten HerrmannDatum: 12.11.2013
E-Mail: nicht verfügbar
Die große Kaminuhr schlägt Mitternacht,
die gesuchte Kreatur des Teufels erwacht,
hat wieder Blutdurst mitgebracht,
und legt sich über sie, ganz sacht.
Sie, Marie ist die dreizehnte Schöne,
die lauernd wacht im Nachtgetöne,
bis sie an ihrem Ohr hört, ein Geistgestöhne,
begleitet von einem eiskalten Luftzugföhne.
Die Kreatur will gerade genüsslich zubeißen
da kann sie sich unter ihm wegreißen,
er fletscht seine Vampirzähne, die blitzend Weißen,
da lag sein Kopf auch schon im Falleneisen.
Marie war Geisterjägerin, wurde extra gebucht,
denn das Schloss schien Geisterverflucht,
eine Kreatur des Grauens wandelte verrucht,
hatte schon zwölf Schönheiten heimgesucht.
Es war ein sabbernd hässlicher Echsenvampir,
dieser lag nun gefangen, stöhnend vor ihr,
hatte spitze Teufelshörner wie ein Stier,
und sein Blick erstarrte in blutlechzender Gier.
Doch Marie war eine Vollblutjägerin,
hatte getüftelt bis zum Mitternachtsbeginn,
denn sie liebte ihren permanent siebenten Sinn,
der sie emporhob, zur besten Geisterfallenstellerin.
Aber so ein Echsenvampir hatte sie noch nicht,
dem sie jetzt ein Holzpfahl ins Herze sticht,
bis sein Körper brodelnd, gurgelnd zischt,
und seine Unsterblichkeit erlischt.