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"Süße Schwäche"

Autor: Johanna
Datum: 14.12.2012
E-Mail: nicht verfügbar




Jedes Jahr sich darin gleicht,
dass ein Fieber mich beschleicht.
Ich denk`nicht an Grippewelle
oder andre Krankheitsfälle,
sondern jene Schwäche süß,
die ins Plätzchenparadies
mich und Frauen weit und breit
führt zur lieben Weihnachtszeit.

Zunächst sage ich :" O nein,
Brötlebacken muss nicht sein,
ich will ja die Linie wahren
und an Kalorien sparen.
Doch je tiefer im Advent,
desto mehr bin ich enthemmt,
seh` die Welt mit Kinderaugen,
lass die Sinne voll sich saugen.

Küchendienste, sonst gescheut,
machen nun den Kindern Freud.
Alle sitzen mir im Nacken,
wollen werkeln, wollen backen,
wollen "helfen", kneten, mehlen
( und vom süßen Teig was stehlen).
Sterne, Herzen, Vöglein stechen
und verteilen auf den Blechen.

Überall der Teig jetzt klebt!
Wenn nur nichts danebengeht!
In die B a c k-röhre gespannt,
guckt man, ob nichts angebrannt.
Mann dagegen - plätzchengeil-
hofft das pure Gegenteil,
denn er kriegt die Ausschussware
( ein Gewohnheitsrecht der Jahre ).

Mit der Müh und Plagerei
ist es längst noch nicht vorbei:
"Gutsle" muss man auch verzieren,
darf nicht die Geduld verlieren.
Bunte Streusel, Mandelsplitter,
Walnüsse und Zuckergitter,
Konfitüre, Schokoguss...
garantieren Hochgenuss.

Stolz Stolz verstaut in Dosen man
das Gebackne, räumt sodann
fort es an `nen " sichren" Ort,
schenkts Bekannten da und dort,
lässt`s stibitzen von den Kindern,
diesen ewgen Naschesündern,
wartet bis zu jenen Tagen,
wo so prallgefüllt der Magen,
dass nun kaum der Plätzchenschatz
findet noch gebührend Platz.

Außerdem: d a r f man verzehren,
schwindet merklich das Begehren.
Bestens schmeckt- geworden rar -
der Gutslerest im Januar !
Auf der Waage dann der Schrei.
"Nie mehr Weihnachtsbäckerei!"