Open options
[ Schließen ]

Sortieren

Datum Titel Autor

Suchen

Kategorie
Autor:
Titel:
Datum: (DD.MM.YYYY)
Im Gedicht:

"Hochzeit"

Autor: Georg Heinzelmann
Datum: 09.08.2022
E-Mail: nicht verfügbar




Wenn die Dämmerung anbricht und die Schatten die Konturen der Blätter nicht mehr zeichnen, kommst Du dann?
Wenn das Hellblaue des Himmels in das Stahlblaue gleitet und im Dunkel der Nacht versinkt. Ist das unsere Stunde?

Komm, es ist dann, das Versinken der Sonne in der Venus.
Wie ein Eisvogel abtaucht und mit tausend Brillanten besetzt,
Das Silberne, glitzernde für seine Liebsten am Aste erlegt.
Oder ein Adler lautlos den Hasen erjagd. So erscheinst Du.

Komm, das Fenster ist geöffnet.
Komm, wie der Nachtwind, wie die Mücke
Lautlos,
Setz Dich an mein Lager und singe das Lied des Lebens.
Singe, und alles was Laut geben kann stimme ein:
Das Zirpen der Zikaden, das Blähen der Frösche, das brunftige Röhren des Hirsches und das bachsche kantieren der Vögel.

Es wird alles bereit sein, wie es zum Mahl der Hochzeit gehört.
Weisse Leinen bedecken die Bettstatt,
Unterlegt mit samtenen Daunen,
Kerzen erleuchten den Festsaal, alle Düfte des Gartens umweben uns
Lavendel, Orangen, Zitronen, Thymian, Nelken.
Genüsse der Gärten und Wälder werden den Gaumen, die Zunge beleben
Stärken danach,
Und zuvor, bacchantisch, betört erliege ich Deinem Begehren.