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Im Gedicht:

""Gut" ist kürzer
als "schlecht""

Autor: Anne
Datum: 12.04.2022
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Ich lache.
Doch eigentlich weine ich.
Ich sitze still mit euch am Tisch.
Doch eigentlich drohe ich zu explodieren.
Ich versuche dir, meiner aufgelösten Freundin, gegenüber Mitgefühl zu zeigen.
Doch eigentlich fühle ich nichts
Gar nichts...
...Gar nichts außer Leere.

Du, der du der enziege bist zu dem ich mich verbunden fühle.
Du siehst es mir an.
Du spürst es.

Alle anderen sehen es auch...
... Sehen es auch in meinem Gesichtsausdruck.
Aber sie fühlen es nicht...
... sie spürn es nicht so wie du.

Sie interessiert es nicht wirklich.
Sie wollen mich nur ausnutzen.
Damit gutes Licht auf sie fällt.
Damit sie vor lauter Aufmerksamkeit und Bewunderung in diesen baden können.
Damit alle anderen sehen wie fürsorglich sie mit mir, ihrer Freundin sind.
Doch eigentlich...
... Eigentlich sind wir keine Freunde.
Trotzdem fragen sie mich...
...Fragen mich wie es mir geht?

Ich drohe immernoch zu explodieren und mit einem mal los zu heulen.
Doch ich sage es...
...Sage es geht mir gut.
Es geht mir gut, denn...
... Denn gut ist kürzer als das Wort schlecht.

Gleich darauf könnte ich mich selber boxen, weil ich weiß, dass es nicht stimmt und ich andauernd die Chance verpasse mich zu befreien...
...mich zu befreien von dieser Leere...
...Dieser Leere in mir drin und dem fast pausenlosen Schreien meiner Seele.

...Ich sollte es sagen...
Sagen, dass es nicht gut ist
Sagen, dass ich in den Arm genommen werden will.
Sagen, dass ich einschlafen will und erst wieder aufwachen, wenn alles wieder gut ist.
Sagen, dass ich mit dieser Welt nicht zurecht komme.
Sagen, dass verdammt nochmal keiner weiß wie ich mich fühle.
Keine Psychologen, keine Therapeuten und schon gar nicht meine Eltern.
Keiner weiß es, keiner versteht es, keiner außer dir.

Statt dessen, aber lächel ich und sage, dass es mir wirklich gut geht.
Und sie glauben es.
Sie belassen es dabei, weil sie mein Lächeln gesehen haben.
Sie haben die Schreie meiner Seele in deisem Moment mal wieder nicht gehört.

Doch du...
... Du siehst mich.
Nicht meine Hülle, sondern mich.
Du spürst was ich fühle und hörst wie ich verstumme, wenn meine Seele vor Schmerz wieder schreit.

So fragst du auch.
Ist alles oke?
Und obwohl ich mir nichts seelicher wünsche, als in deinen Armen in Tränen aus zu brechen und deine Nähe zu spüren.

Sage ich.
Jaja, alles gut.
Und tue so als würde ich bloß Gedanken verloren mit einem Lächeln auf den Lippen meine Nachrichten checken.

Verfluchen könnte ich mich dafür.

Doch ich tue so als würde ich deinen Blick auf mir gar nicht bemerken und krame in meiner Tasche, während ich nur darauf hoffe...
... Hoffe, dass du noch einmal fragst...
...fragst ob es mir gut geht?
Dabei weiß ich nicht mal warum.
Ich würde eh nur sagen.
Mir geht es gut und lächeln,
denn gut ist kürzer als schlecht.