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"Lieschen Müller"

Autor: Klaus Enser-Schlag
Datum: 05.06.2019
E-Mail: nicht verfügbar




Sie ist ein Kind von 50 Jahren
und malt sich ihre eig´ne Welt.
Vom Leben hat sie nichts erfahren,
Mama beantragt „Kindergeld“…

Maria mag vor Neid erblassen,
weil Lieschen auch noch Jungfrau ist.
Sie mag das „Kind-sein“ gar nicht lassen,
erwachsen sein ist doch nur Mist!

Das Leben eines kleinen Zwergen
ist sicherlich auch recht bequem.
Man kann die Schwächen gut verbergen,
auch finanziell ist`s angenehm.

Hotel „Zur Mutti“ bietet alles,
was Lieschens Kinderherz begehrt.
Ja, so ein Mädchen, so ein dralles,
wird von Mama sehr gut ernährt.

Verantwortung will sie nicht tragen,
das sollen lieber And´re tun.
Bloß nicht zu weit ins „Freie“ wagen!
Statt Nachtigall ein Suppenhuhn.

Von Männern will sie gar nichts wissen
und eine Ehe? Ach, du Schreck!
Das brächte nur ein schlecht´ Gewissen
und auf dem Hochzeitsbett ´nen Fleck…

Ein selbstbestimmtes, freies Leben -
für Lieschen eine Illusion.
Denn sie bleibt stets am Alten kleben,
drum heißt ihr Dasein: Stagnation.