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"Zwanzigzehn"

Autor: Sören Amudsen
Datum: 26.05.2011
E-Mail: nicht verfügbar


Baden-Württemberger werden weniger, junge Frauen haben Angst vor dem Gebären. Was kann man tun? fragt sich Daniel, der Apotheker und Stadtrat einer 0,6 Millionenstadt in Deutschland. Täglich kommen junge Frauen und Männer in seine Apotheke um Verhütungsmittel zu kaufen.
Abends sitzt Daniel grübelnd im Labor. Heute nimmt er die getrockneten Blätter des „Johanniskraut“ und „Mannestreu“ aus dem Korb. Im Mörser mit Stößel malt er sie, säuberlich beide Pflanzen getrennt, in winzig kleine Teilchen, löst sie in heißem Öl über dem Bunsenbrenner, wählt Wachs als Härtungsmittel und formt nach dem Erkalten kleine Kügelchen aus der Masse, die er in kleine braune Fläschchen abfüllt. Diese wird er an die jungen Antikontrazeptivakunden verschenken, weil „Johanniskraut“ zuversichtlich, glücklich, frei,macht und „Mannestreu“ seine Wirkung als Aphrodisiakum bewiesen hat. Wäre doch gelacht, wenn die Wissenschaft keinen Ausweg aus der Misere „Kinderschwund in Kinderland“ wüsste.