Open options
[ Schließen ]

Sortieren

Datum Titel Autor

Suchen

Kategorie
Autor:
Titel:
Datum: (DD.MM.YYYY)
Im Gedicht:

"Ahmad"

Autor: Maja
Datum: 02.09.2018
E-Mail: nicht verfügbar




Er kam aus der Wüste, wuchs auf unter Orangenhainen
Er schnappte seine Familie und sie betraten ein Schiff
Seine Heimat bot ihm nicht mehr das, was sie versprochen hatte
Sie zwang ihn, ihr den Rücken zu kehren und fortzugehen
In Marseille betraten sie den Boden eines Landes
Das von nun an ihre neue Bleibe sein sollte
Aicha und Fatima, seine beiden Töchter sahen nun eine Stadt
Die so anders war, die Mädchen hatten hier lange Haare,
Fatima wollte kein Kopftuch mehr tragen, doch sie wagte das nicht
ihrer Mutter zu sagen, doch Aicha fand alles wunderbar,
so viele Kinder, die eine andere Sprache hatten,
und sie brauchte sie nur nachzuahmen
Nur Mohammad fand dieses Land nicht schön,
er sollte hier lernen und arbeiten gehen,
es war alles so anders als bei ihm zu Hause,
und er wollte in diesem Land nicht bleiben,
Ahmad ließ ihn erst einmal machen,
Er hatte ja auch viele Sachen
Die er jetzt neu lernen musste
Und das schon mit den ergrauenden Haaren an seinen Schläfen
Er hatte sich dieses Leben nicht ausgedacht
Und er wurde zunehmend grauer mit Tag und Nacht
Auch wurde seine Frau bald krank,
hier in diesem Land gab es keinen Widerstand
sie sollten nur tun, was man von ihnen verlangte
Mohammad sagte: Ich bleibe nicht hier,
meine Heimat ist da, wo die Orangen wachsen
er sagte, ich werde euch morgen verlassen
und er packte
Ahmad hatte um Mohammad Angst,
er sagte, tu, was du tun musst,
ich kann dich nicht allein zurück lassen
die Frauen bleiben hier, doch ich werde mit dir gehen
und an einem frühen Morgen brachen sie auf
eine Familie, die in alten Traditionen befangen
konnte einem freien Europa nichts abgewinnen
sie leben jetzt wieder in der Wüste, die vielleicht
auch eines Tages noch blühen wird,
denn in Frankreich kauften sie Orangen
doch wachsen sie nur dort, wo sie einst herkamen.