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"„Flammen“ im
Advent"

Autor: Annelie Kelch
Datum: 19.12.2017
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Adventszeit –
Wochen der flammenden Lichter …
Was wären tausend brennende Kerzen
ohne das frühe Dunkel des Abends …
Und tiefe Nacht wäre uns die
rasch einfallende Finsternis –
ohne die feierliche Lichtflut vor dem Fest.

Meine „alte Flamme“ lief mir über den Weg –
in meiner Heimatstadt, die liegt nicht weit …
und brennt ... mir manchmal auf der Seele.
Im festlichen Kerzenschein des Marktes
schien ER kaum verändert; aber mein Herz
blieb – endlich – völlig gleichgültig: Ich wunderte
und freute mich darüber und wusste sofort,
wem ich das zu verdanken habe: IHM.

Freude und Genuss in der Weihnachtszeit ...
früher sangen wir noch – Weihnachtslieder:
Eine Freude, die sich lässt teilen lässt ...
Genuss ist egoistischer: Wir tauschten
mit wachsender Begeisterung von bunten Tellern:
Marzipanherzen gegen Dominosteine;
Haselnüsse gegen Lebkuchen,
Krokant gegen Schokoladensterne,
und putzen uns häufiger als sonst die Zähne.

Im Kachelofen prasselte ein wildes Feuer;
am Tannenbaum brannten rote Wachskerzen,
wir spielten Halma und tranken Glühwein,
hörten Musik, lasen, malten und lachten ...

Der erste Festtag (Christtag) brach an ...
mit Mohnstollen, weich gekochten Eiern,
Kuchen und feierlicher Musik: Freude
und Genuss zugleich.

Am zweiten Festtag (Stefanitag)
kam meistens Besuch: Geschenke
wurden überreicht; alte Geschichten neu
erzählt: Wie man geflüchtet war im tiefen Schnee
vor den Russen und mit dem Vieh in Ställen
gehaust hat. – Und weißt du noch,
damals, als wir in russische Gefangenschaft
gerieten und wie kalt die Winter
in Sibirien waren …

Ja, diese Winter – ach, wieviel kälter
wären sie erst, gäbe es unser Weihnachtsfest nicht.
Es fällt hinein in die Dunkelheit dieser Welt –
fällt in Elend und Krankheit, in Leid und
Liebeskummer, stürzt sich voller Zärtlichkeit
in unsere Schuld, in Reue und Schmerz. Und es fällt
in unser Sterben – allein um der Hoffnung willen.
Wo wären wir Menschen ohne einen Funken Hoffnung,
sag, wo denn nur …
W o ?