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Datum: (DD.MM.YYYY)
Im Gedicht:

"Stoff für eine
Geschichte"

Autor: - molly-
Datum: 10.10.2017
E-Mail: nicht verfügbar




Der Kater schleicht,
mal träg, mal behände,
mehrmals am Tag durch mein Gelände.
Sieht es als eigenes Revier.
Ich dulde ihn trotz seiner Gier
auf Mäuse, Vögel,
gar Blindschleichen,
die stolz er präsentiert
als Leichen.
Sieh, was ist heute seine Beute?
Was trägt er im Maul,
der lüsterne Paul ?
Was ist das bloß ? Auffällig groß
und leuchtend weiß ?
Am falschen Gleis
mit Stoff und Papier?
Wohl eher Getier ?
Ganz übel wird mir,
wenn Hase, wenn Huhn .
Es lässt mich nicht ruhn.
Nehm´also die Verfolgung auf.
Doch Kater Paul in schnellem Lauf
entwischt ins Grundstück nebenan,
wo ich ihn nicht mehr sehen kann.
Zurück zu Heckenschneiderei !
Da, kurz darauf ein laut Geschrei
der beiden kleinen Nachbarkinder,
vermutlich weil sie Beutefinder.
Ich hör die Mutter, ihr Entsetzen,
und aufgeregter Worte Fetzen.
Bald drauf werde auch ich gesehn
und informiert von dem Geschehn:
Dass nah beim Ahorn, auf dem Laube,
läg´eine große weiße Taube,
am Fuß beringt, mit Spreizgefieder,
die sich erheben wird nie wieder.
Seltsam sei, fährt die Mutter fort,
des armen Opfers Auffindort:
Das frische Grab von Zitterinchen,
dem weißen,süßen Stallkaninchen,
das, als es aus dem Käfig floh
von Paul gehetzt wurde gar roh.
Zuviel an Stress fürs Hasenherz!
Und für die Kinder großer Schmerz.
Es drängt sich auf absurder Glaube:
Schleppte Paul an´ne Friedenstaube?
Symboltier,das schon vorher tot?
Gabe? Versöhnungsangebot ?
Nachbarin meint:
Wär ´ne Geschichte,
die Paul zeigte in andrem Lichte
als dem von einem Bösewichte.
Tröstlich für Kinder und für alle
in diesem sonderbaren Falle.
Die wandelt,
was erscheint so käglich,
zur Story die gemütsverträglich.
Im Land der Fantasie,das weit,
wird so verkärt so manches Leid.