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"Sommergedanken"

Autor: Annelie Kelch
Datum: 03.08.2017
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Schneller als sonst vergeht im Sommer die Zeit;
das Leben lächelt uns zärtlich zu - durch die Blume.
Wo Liebe hinfällt, wachsen rote Rosen.
Die Sonne macht keine sozialen Unterschiede:
Jeder darf sich an ihrem Feuer wärmen.
Ihre heißen Zungen bringen die kältesten Steine zur Glut – Eidechsen beten sie an.

Wenn die Sonne ins Meer taucht,
bin ich noch längst nicht müde.
Deine festen, entschlossenen Schritte, ein kluges Maß, erwarte ich voller Sehnsucht und schließe die Tür hinter uns ab.

Wir schreiben und schreiben – auch nachts - Romane, in denen wenig geschieht.
Aber die Worte … jedes ist gelogen
und schmeckt nach Himbeereis mit Sahne.
Wir streuen Gedanken aufs Papier
wie Pfeffer und Salz in die Suppe.
Ihr dürft davon kosten, soviel ihr wollt.

Irgendwann nehmen wir Abschied
von der Welt; sie platzt jetzt schon allen Nähten. - Der Tod ist zuverlässiger als ich; ihn bringt nichts um.
Auch du: zuverlässig wie nie …
du versprichst mir nichts mehr. -

Manchmal hören wir Stimmen:
Sie klingen wie unsere eigenen,
als wir noch nicht voneinander wussten.
Betrachte den Kopf des Erlösers
von Michelangelo – dann weisst du:
Er hatte nichts anderes im Sinn,
als uns zu retten.

Was du unter Wahrheit verstehst,
mein dummes Lieb', ist nur die Vorstellung von Wahrheit. - Ich wechsle mehrmals am Tag meinen Standpunkt: So komme ich gut durch den Sommer.