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"Rache und Riegel"

Autor: Annelie Kelch
Datum: 30.07.2017
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Sechs Häuser standen in Flammen innerhalb einer Woche;
ich half nicht, sie zu löschen, stand einfach nur da
und sah zu, wie mein Gartenhaus verkohlte, mein Gartenhaus, darin ich elf Romane schrieb.
Rache riecht nach Schwefel und beißt in den Augen.

Der sich wenige Tage später in den Abgrund stürzte:
auch er, nichts weiter als ein schnöder Rächer.
Jetzt durften wir zusehn, wie wir die Trinker zurückdrängen und in Schach halten konnten, die über die Schwellen unserer Häuser drangen -
auf der Suche nach Spiritus.

Der sich in den Abgrund stürzte,
hatte für Ruhe gesorgt und sie uns vom Leib gehalten - bis zuletzt, hier, am Rande der Ortschaft.

Kein Weib war schärfer auf mich als
die heilige Priscilla von Auchy.
Mein Herz stand in Flammen ...
Als es endlich soweit war,
verlor sie ihre schwarze Perücke
und aller Zauber war verflogen.

Wir fanden Feli, das vermisste Mädchen, in einem Stollen
und sprengten den Riegel ... sie war noch am Leben.
Ich schreibe fortan im Haus meiner Mutter; dort besitze ich noch ein Zimmer im ersten Stock.

Ich notiere dies, während ich unter dem Einfluss einer Geschichte stehe; ich stehe ständig unter dem Einfluss von Geschichten – wie andere Menschen unter Drogen, Alk., Medikamenten et cetera stehen.

Lesen ist auch eine Droge, wenngleich relativ
harmlos und ungefährlich. - Man bekommt höchstens Kopfschmerzen und verdirbt sich bei die Augen
schlechtem Licht.

Der Krimi heißt: „Piesberg in Flammen“; ich fraß ihn in einem Rutsch; und in weniger als fünf Stunden. Er hielt mich mächtig in Atem.

Gebt nicht allzu viel auf dieses Gedicht, in Wahrheit war alles ganz anders: viel spannender und mit – nicht allein unterschwelliger – Erotik. Es wurde leider auch nicht gespart – an Gewalt.

Ach, Feuer – noch tiefere Wunden rissen mir die Worte, die du nie zu mir sagtest.